Heute hat mich das SWR-Fernsehen in der Angelegenheit des Herrn Mühlenhoff interviewt, der zurzeit eine kuriose Kampagne für den Erhalt eines ehemaligen Viehgebäudes gestartet hat. „Auf keinen Fall will ich Mieter der Stadt Boppard sein“, so hatte Heiner Mühlenhoff noch am 7. September 2012 in einem offenen Brief an den Rat der Stadt Boppard in „Rund um Boppard“ verkündet. Damals ist er auch noch dafür eingetreten, dass die Stadt Boppard ohne Wenn und Aber das entsprechende Grundstück auf den neuen Eigentümer des Klosters Marienberg überträgt. Ich hatte das damals abgelehnt und der Stadtrat war mir dabei auch nahezu einstimmig gefolgt. Zwischenzeitlich kennen wir die Absichten des neuen Eigentümers und die Stadt Boppard unterstützt das Vorhaben, in dem ehemaligen Kloster 65 Wohnungen zu errichten, womit auch gleichzeitig sichergestellt würde, dass die größte und bedeutendste Klosteranlage im UNESCO-Weltkulturerbe dauerhaft erhalten wird. In diesem Sinne hat der Stadtrat auch beschlossen, angrenzende Grundstücksflächen an den Eigentümer zu übertragen, wenn zuvor das Kloster vollständig saniert ist. Hierzu gehört dann auch die Fläche des ehemaligen Viehgebäudes. Für dieses Gebäude gibt es keine Baugenehmigung, es ist nicht im Kataster eingetragen und steht auch nicht unter Denkmalschutz. Heiner Mühlenhoff will nun von der Stadt Boppard eine Mietbescheinigung, die keine Behörde von ihm verlangt. Er beruft sich auf einen Vertrag vom 1. April 1994 mit dem damaligen Eigentümer des Klosters, Dr. Werner, mit dem in der Marienberger Hohl ein „ehemaliges Viehgebäude“ an ihn vermietet wurde. In dem Vertrag heißt es, dass Herr Mühlenhoff das Gebäude auf eigene Kosten renovieren müsse. Tatsächlich hat eine Bauüberprüfung ergeben, dass der derzeitige Zustand eine Baugenehmigung für Wohnzwecke nicht zulässt. Hieran ändert die Behauptung auch nichts, wonach das ehemalige Viehgebäude ein Kutscherhaus gewesen sei.
Um es klar zu sagen: Ich habe keine Einwände dagegen, dass Heiner Mühlenhoff weiterhin im Marienberger Park seine Bleibe hat. Das darf allerdings nicht dazu führen, dass die Stadt Boppard gezwungen wird, aus einem ehemaligen Viehstall ein bewohnbares Haus mit Baugenehmigung zu machen. Vor allem: Die Erhaltung des Klosters ist weiterhin unser oberstes Ziel.