Die evangelische Kirche gehört zu Boppard

Diesen auf den ersten Blick  merkwürdig klingenden Satz sagte ich heute anlässlich der 170-Jahr-Feier der evangelischen Kirchengemeinde Boppard in der Christurkirche. Aber er passt in die Zeit und zeigt, wie sich die Dinge zum Guten entwickeln können.
Bis vor 220 Jahren war Boppard fester Bestandteil des katholischen Kurfürstentums Trier. Auch nach einer 20-jährigen Übergangszeit der Zugehörigkeit zur Französischen Republik, die erstmals nach der Reformation Religionsfreiheit auch in Boppard zuließ, war Boppard nahezu vollständig katholisch. 1816 lebten 27 evangelische Personen in Boppard, was einen Anteil von weniger als 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachte.
Heute gehören knapp 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Boppard der Evangelischen Kirche an, die sich mit ihren verschiedenen Einrichtungen neben der Religionsausübung in nahezu allen Lebensbereichen der Menschen in und um Boppard bemüht. Zu nennen sind hier der Evangelische Kindertagesstätte, die bis vor wenigen Jahren bestehende Janusz-Korczak-Schule, die Familien- und Jugendhilfeeinrichtung Haus Niedersburg, die Stiftung Bethesda St. Martin mit der Firma Best und der Rheinwerkstatt sowie die Altenzentren Haus Elisabeth und Mühlbad.
In ungewöhnlicher und weit überdurchschnittlicher Weise hat sich die Evangelische Kirchengemeinde in den zurückliegenden 170 Jahren in das kulturelle, soziale und öffentliche Leben der Stadt Boppard eingebracht. Dafür habe ich heute im Namen der Stadt Boppard meinen Dank ausgesprochen und uns allen weiterhin ein gutes Miteinander gewünscht.
Pfarrerin Andrea Gorres gab heute gleichzeitig ihren Abschied mit folgenden Worten: Tschöö mach et joot. Ich beglückwünschte die Leverkusener, die nun eine gute Verstärkung aus Boppard erhalten.

 

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