Dr. Walter Bersch

Im vergangenen Jahr wurde das Weinfest Boppard im Rahmen eines Publikumswettbewerbes des Reader’s Digest Verlages  zum Weinfest des Jahres der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Wie kann man dieses Spitzenergebnis noch toppen? Es geht und Boppard hat es bewiesen. Der bisherige Andrang hat die Besucherrekorde der vergangenen 40 Jahre alt aussehen lassen und zu Beginn der großen und festlichen Weinprobe äußerte ich schon die Befürchtung, dass uns der Wein ausgehen könne.  Die Weinprobe selbst wurde von den Weinmajestätinnen Anna Klapper und Dhana Kröber  überzeugend moderiert. Von der guten Versorgungslage konnte ich mich anschließend persönlich überzeugen.  Ehrenwinzer Werner Treichel führte Landtagskandidatin Sandra Porz und mich über den Weinmarkt und der Vorsitzende des Bopparder Bauern- und Winzerverbandes Walter Perll schenkte aus. Da wusste ich wieder: Das Wasser im Rhein und der Wein aus dem Bopparder Hamm werden nie ausgehen.

Heute haben Kinder und Jugendliche dem Stadtrat richtig eingeheizt. Transparente waren vor dem Rathaus auf dem Marktplatz gespannt und Sprechchöre skandierten: „Wir brauchen unser Freibad“. Die Bürgerinitiative hat in den Wochen zuvor fast sieben Tausend Stimmen für diese Forderung gesammelt. Mir hat die Einstimmung gut gefallen und offensichtlich hat es seine Wirkung nicht verfehlt. Der Stadtrat verabschiedete einstimmig einen gemeinsamen Beschluss, wonach nicht nur das Freibad, sondern auch das Hallenbad gebaut werden soll. Das Freibad kommt zuerst. Das können wir im kommenden Jahr packen. Es lohnt sich also, wenn man sich für gute Ziele einsetzt.

Knapp 100 Wanderfreunde trafen sich heute Morgen im Marienberger Park zur Eröffnung der Traumschleife Marienberg. Beim Frühstück lag noch Nieselregen in der Luft und pünktlich zur Eröffnung ging die Sonne auf.  So konnte Staatssekretär Günter Kern in Vertretung von Innenminister Roger Lewentz freudig die Traumschleife eröffnen, nachdem der Vorsitzende Klaus Erber des Deutschen Wanderinstitutes mir die Zertifizierungsurkunde mit 88 Punkten überreichte, was der Traumschleife Marienberg  eine weit überdurchschnittliche Erlebnisdichte bescheinigt. Nun hat Boppard 7 Premiumrundwanderwege mit überdurchschnittlicher Qualität. Diese laden immer wieder neu ein.

1980 hatte ich nach meinem Studium wieder meinen 1. Wohnsitz in der Stadt Boppard, die damals 17.594 Einwohner zählte. In der Folgezeit sind in der gesamten Stadt viele Neubaugebiete entstanden und trotzdem hat die Stadt bis heute 1.679 Einwohner verloren.
„Demografischer Wandel trifft Boppard hart.“ titelte die Rhein-Hunsrück-Zeitung noch vor 2 Jahren, nachdem uns ein Vertreter des statistischen Landesamtes im Stadtrat einen weiteren Bevölkerungsrückgang von 11,2  Prozent bis 2030 prognostizierte.
Wir werden in diesem Jahr voraussichtlich 180 Flüchtlinge aufnehmen, die in unsere Einwohnerstatistik aufgenommen werden. Trotzdem sind wir noch weit von unserer Einwohnergröße von vor 35 Jahren entfernt.
1950 waren 5 Prozent der Einwohner von Rheinland-Pfalz Flüchtlinge aus dem Osten, in Schleswig-Holstein sogar 33 Prozent. Die Frage ist, was konnten unsere Vorfahren,  was wir heute nicht können? Mir fällt hierzu nichts ein.

Nach 4 Wochen Unterschriftensammlung hat mir heute die Freibadinitiative  Boppard 6.600 Unterschriften für den sofortigen Bau des Freibades Boppard überreicht. Zieht man die Unterschriften der Kinder und Jugendlichen sowie einiger Auswärtiger ab, so bleiben 5.300 Unterschriften von stimmberechtigten Bopparder Bürgerinnen und Bürger übrig, was 43 Prozent der wahlberechtigten Bopparder Bevölkerung entspricht. Was für ein Paukenschlag.
Die nun tausendfach unterschriebene Kernforderung lautet: „Das Freibad Boppard soll so schnell wie möglich in den bisherigen Ausmaßen realisiert werden: Edelstahlwannen in die bestehenden Becken einsetzen, Umwälzanlange und Leitungen erneuern, bestehende Liegewiese reaktivieren und das möglichst schnell!“
Bei der Entgegennahme der Unterschriften sagte ich: Das alles ist machbar. Die ausführungsreife Planung liegt in der Schublade. Die Herstellungskosten betragen rund 2,7 Mio. Euro. Die Baunebenkosten in Höhe von 550.000 € sind bereits überwiegend bezahlt. Im Sommer 2016 kann es fertig sein.
Der Stadtrat ist in seiner kommenden Sitzung am 21. September gut beraten, wenn er den Volkswillen ernst nimmt.  

Heute feiern wir das 140jährige Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Boppard, die die älteste Feuerwehr im Rhein-Hunsrück-Kreis und eine der ältesten Wehren des Landes Rheinland-Pfalz ist. Zur Gratulation kam extra der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, aber nicht nur deshalb. Heute haben wir 2 neue Fahrzeuge offiziell in den Dienst gestellt: Ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 3000)  und ein neues Drehleiterfahrzeug (M32L-AS). Gesamtkosten rund 760 Tausend Euro, wovon das Land knapp 300 Tausend € übernommen hat.  Danke Innenminister. Wir lassen uns die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger etwas kosten.
Ich nutze die Gelegenheit zum Höhenausflug mit Zugführer Leo Münch auf der neuen Drehleiter auf 32 Meter über dem Marktplatz dicht an das Ziffernblatt der Basilika St Severus. Da flogen sogar die Tauben davon.

Mit 5.000 Reisezielen, modernster Ausrüstung und Beratungsangeboten von rund 275 Ausstellern und Marken bietet die Wander- und Trekkingmesse TourNatur in Düsseldorf für etwa 40.000 Besucher ein Komplettangebot für eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Die Stadt Boppard war dabei mit einem Stand und auf der Bühne. Die Aufmerksamkeit haben wir genossen, Rebecca Weinem, Jelena Westphal und ich. Es strahlte in der Düsseldorfer Messehalle, als Moderator Manuel Andrack und Staatssekretär Uwe Hüser mir die Urkunde über den 2. Platz im Publikumswettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg“ für die Traumschleife Ehrbachklamm überreichte.

Lena hatte die Idee, Jana den Fotoapparat und Katharina mich über Messenger angemailt. So traf ich mich heute mit den 3 Mädchen aus Oppenhausen. Die Botschaft durfte ich mir aussuchen bzw. selbst festlegen, Hauptsache gegen Rassismus. Ich entschied mich für Artikel 1, Satz 1 unseres Grundgesetzes, der eigentlich für alle selbstverständlich sein müsste. Das Foto entstand an einem der wichtigsten Treffpunkte in Oppenhausen, auf dem Kinderspielplatz im Oberdorf vor der Rückwand der Bushaltestelle, und ist nun Bestandteil des größer werdenden Facebook-Albums unter der Überschrift: ‚Kein Mensch ist illegal. ‘
Und als ich so mit dem Pappschild dastand und wegen der starken Abendsonne etwas blinzeln musste, war ich richtig stolz, ein Oppenhausener zu sein.

Heute habe ich mit 15 weiteren Bürgermeistern und der Ministerpräsidentin Malu Dreyer in der Mainzer Staatskanzlei die gemeinsame Erklärung zur Initiative „Ich bin dabei“ unterschrieben. Kernsatz: „Eine nachhaltige Wirkung unserer Förderung und Begleitung des bürgerschaftlichen Engagements gelingt umso mehr, je stärker der Austausch und die Vernetzung zwischen den Engagierten und ihren Gruppen sowie den unterstützenden Akteurinnen und Akteuren gestaltet wird. Dies zu organisieren, ist eine wichtige Aufgabe des Landes und der Kommunen.“
Bisher haben sich mehr als 1.000 Menschen in über 120 Gruppen in 16 Kommunen im Rahmen der Initiative engagiert. Boppard ist von Anbeginn dabei.

Erica, Alan und John aus unserer englischen Partnerstadt Truro sind da. Unser Freundeskreis hat zu einem Welcome Brunch im “Ohm Patt” von John Durcan geladen. Der Besuch dauert eine Woche und wir reden darüber, wie wir im kommenden Jahr das 25jährige Bestehen feiern werden.
Gut wäre, wenn wir gemeinsam unsere Jugend in den jeweiligen Städten von dieser Städtepartnerschaft begeistern könnten