Dr. Walter Bersch

Eine Reise nach Unkel lohnt sich. In der romantischen Rotweinstadt ist die Bürgerstiftung Unkel „Willy-Brandt-Forum”  zu Hause, die am geschichtsträchtigen 9. November eine besondere Veranstaltung organisierte. Der älteste Sohn von Willy und Historiker Professor Dr. Peter Brandt las anlässlich des 25. Jahrestages des Falls der Mauer aus seinem Buch „Mit anderen Augen“.  Viele Freunde und Bekannte aus meiner Bonner Zeit habe ich ebenfalls getroffen.  Uns eint der Glaube an die Möglichkeiten der Friedens- und Entspannungspolitik. Peter Brandt signierte mein Buchexemplar.

Seit Menschengedenken wird in Oppenhausen am ersten Wochenende nach Allerheiligen Kirmes gefeiert.  Wie immer holt die Kirmesjugend den Fichtenbaum auf dem Winkelholz und bringt ihn mit guter Stimmung über die Beulicher Straße in die Mittelstraße, wo er am Backes seinen Platz findet, so auch heute.
Wie in früheren Jahren wird die Kirmes wieder im Dorf in und am Gasthaus Tenne gefeiert. Ilka Karbach ist eine gute Gastgeberin. Kinderkarussell ist da ebenso wie das Puppentheater Bausch am Sonntagnachmittag um halb drei. Kirmesmontag steht besonders für Gemütlichkeit und vor allem: Kappes on Erwes. Da bin ich dabei.  

Die Sensationsmeldung über die Bestnote für die Traumschleife Ehrbachklamm ist heute Morgen Aufmacher der 12 Lokalausgaben der Rhein-Zeitung mit insgesamt 188.345 gedruckten Exemplaren. Diese werden laut Media-Analyse von insgesamt 590.000 Menschen gelesen, in einem Radius von rund 100 km um Boppard herum. Da ist das Gasthaus Tenne in der Mittelstraße doch wohl etwas klein.

Die 9 km lange Traumschleife Ehrbachklamm in der Gemarkung Oppenhausen ist vom Deutschen Wanderinstitut neu zertifiziert worden und hat mit 93 Erlebnispunkten deutschlandweit die höchste Punktzahl aller Premium-Rundwanderwege erreicht. Die Traumschleife Ehrbachklamm ist somit der Wanderweg mit der größten Erlebnisdichte. Manuel Andrack, Deutschlands Wanderpapst, hatte es schon bei seiner Wanderung im Frühjahr 2014 gewusst, indem er in seinem Blog schrieb: „Ich leg mich da mal fest: Die Ehrbachklamm ist definitiv die schönste, wildeste, romantischste Klamm in den deutschen Mittelgebirgen. Versucht mich mal da vom Gegenteil zu überzeugen, das wird aber schwierig!“ Die subjektive Empfindung von Manuel Andrack wird nun vom Deutschen Wanderinstitut wissenschaftlich unterlegt. Die Stadt Boppard hat nun insgesamt 4 Traumschleifen unter den 25 schönsten Premium-Rundwanderwegen der Bundesrepublik Deutschland. Das kann sich doch sehen lassen.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Diese Aussage gilt auch für den Saar-Hunsrück-Steig, Deutschlands beliebtesten Fernwanderweg, der über 400 km die größte Saarschleife mit der größten Rheinschleife verbindet. 111 Traumschleifen reihen sich wie Perlen an einer Kette aneinander, die Nummern 106-111 im Stadtgebiet von Boppard. Die Nummer 1 liegt im Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Luxemburg bei Perl auf und um den Hammelsberg im deutsch-französischen Naturschutzgebiet mit vielen wildblühenden Orchideen.  Die bin ich nun am Wochenende gewandert ebenso wie die Nummer 4 ‘Cloefpfad’ an der großen Saarschleife bei Mettlach. Die Saarschleife sei das bekannteste Wahrzeichen des Saarlandes, habe ich an der Cloef (keltisch für Klippe) gelesen. Gilt die Analogie auch? Ist die Rheinschleife das bekannteste Wahrzeichen für das Rheinland? Zumindest beim Wandern sind wir am Rhein ganz vorn.

Alljährlich im Herbst berät der Ausschuss für Umweltschutz, Forst- und Landwirtschaft den Forstwirtschaftplan des zweitgrößten Kommunalwaldes in Rheinland-Pfalz für das kommende Jahr. Dies erfolgt immer in Verbindung mit einer Waldbegehung. Heute war es besonders schön.  Die Holzschutzmarke Xyladecor, mittlerweile Bestandteil des niederländischen Konzerns AkzoNobel, hatte 2.000 junge Traubeneichensetzlinge gespendet und zusätzlich den Bundesverband der Deutschen Waldjugend gewonnen, diese in den Waldboden im Bereich der Eichenallee zu pflanzen.  Da machten wir mit, ebenso wie die Klasse 4b der Thonet-Grundschule und der Jagdpächter William Verpoorten. Zum Mittag gab es gegrillten Wildschweinbraten, dazu ein gutes Glas Rotwein aus dem Bopparder Hamm, gereift in einem Eichenbarriquefass. Logisch, was Anja Grand für Xyladecor sagte: Holzschutz ist Waldschutz.  

Der Ortsbezirk Herschwiesen steht mal wieder auf der Siegertreppe, heute im Gemeindehaus Horn, wo die Siegergemeinden des langjährigen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“  ausgezeichnet wurden. Aus der Stadt Boppard hat der Ortsbezirk Herschwiesen teilgenommen und in der Sonderklasse den 3. Platz teilgenommen. Herschwiesen spielt unter den rund 150 Dörfern im Rhein-Hunsrück-Kreis immer vorne mit. Nicht nur das Aussehen, sondern auch das soziale Miteinander zählen im Wettbewerb. Ortsvorsteher Herbert Schaefer und sein Stellvertreter Hubert Gipp erhielten die Siegerurkunde und eine Geldprämie über 200 € aus der Hand des Landrates. Ich gratulierte und nahm anschließend den Geldscheck für die Stadtkasse an mich. Keine Sorge, das Geld wird gut für Herschwiesen investiert werden. Wir sind stolz auf Herschwiesen.

Solidarity with women in distress- Solidarität mit Frauen Not. Heute war ich dabei und machte den Chauffeur für SOLWODI oder konkret für die Ehrenbürgerin unserer Stadt Schwester Dr. Lea Ackermann und ihre persönliche Referentin Helga Tauch. Ich holte heute Nachmittag die beiden in der Bundeszentrale Boppard-Hirzenach ab und brachte sie in die Staatskanzlei nach Mainz zu unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer,  wo wir über die überfällige Reform des Prostitutionsgesetzes sprachen  und über die aktuelle Kampagne  „Mach den Schluss-STRICH! Keine Frauensklaverei in Deutschland“. Für ein gleichberechtigtes Miteinander von Mann und Frau. Das unterschreib ich nicht nur, dafür mache ich auch gerne den Chauffeur.

Die Große Weinprobe im Zusammenhang mit dem Bopparder Weinfest ist immer etwas Besonderes.  Das gilt für dieses Jahr besonders. Boppard feiert das 75. Weinfest, nachdem die Römer vor 2000 Jahren den Weinbau am Mittelrhein eingeführt haben. Das Bopparder Weinfest ist beim Reader’s Digest Verlag von 40.000 Abstimmern unter 68 teilnehmenden deutschen Weinfesten  zum „Weinfest des Jahres“ gewählt worden und der Bürgermeister unserer Partnerstadt Ome Toshio Takeuchi wurde zum Ehrenwinzer der Stadt Boppard ernannt. Passend hierzu wurde eine Probe Reiswein aus Ome gereicht. Und in Abweichung zum Wetterbericht schien die Oktobersonne über dem Bopparder Weinmarkt.  Ist das nicht schön?

Heute ist eine schöne Kampagne zu Ende gegangen. Diejenigen, die schon mal da waren,  haben es eigentlich schon gewusst. Wo ist in Deutschland das „Weinfest  des Jahres“? Der Reader’s Digest Verlag hat mit seiner Zeitschrift „daheim“ diese Frage deutschlandweit gestellt und das Internetpublikum hat unter 68 Weinfesten vom 8. September bis 1. Oktober einen Wettbewerb durchgeführt  und heute die Antwort geliefert: Boppard. Auf Platz 2 gelangten Erlenbach im Heilbronner Unterland und auf Platz 3 Sasbachwalden am Schwarzwald. Neben der besonderen Ehrung erhalten wir ein Preisgeld von 3.000 €. Nun haben wir mit dem 2. Weinfestwochenende erst recht Grund zum Feiern.