Dr. Walter Bersch

Heute war der letzte Tag für die brasilianische Delegation in Boppard. Bei der Abreise stießen wir am Oppenhausener Kreisel am Ortseingang auf die sogenannten Kreiselfrauen, die nun schon seit vielen Jahren mit großem Eifer und viel Geschick immer wieder eine Blumenpracht auf dem Kreisel unterhalten und wöchentlich sich mindestens einmal am Kreisel treffen. Gemeinsinn und Selbsthilfe wie schon seit Urzeiten auf dem Dorf. Das hat Bürgermeister Sidnei Eckert aus Arroio do Meio gut gefallen.
Heute Morgen haben wir die Fa. Sebamed in Bad Salzig besichtigt, wo uns Marketing-Leiter Udo Klüwer eröffnete, dass Sebamed in wenigen Wochen seine Produkte über die Distributionsfirma „Derma Dream Corporation“ in Sao Paulo auch auf den brasilianischen Markt bringen wird. Schon jetzt hat Sebamed einen Jahresumsatz von 130 Millionen Euro. Sidnei Eckert hat in Arroio do Meio eine Apotheke, die zurzeit von seiner Ehefrau betrieben wird. Ist doch klar, dass schon bald auch in Arroio do Meio Seba-Produkte zu kaufen sein werden. Das ist gut so. Die Welt rückt zusammen.

Gestern habe ich mit unseren brasilianischen Freunden das Heimatmuseum Udenhausen besucht, das von Barbara Vogt mit viel Liebe und Aufmerksamkeit eingerichtet wurde und sehr anschaulich über das Leben im 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts des Niederkirchspiels berichtet, über die Welt, wie sie die Auswanderer in ihrer Erinnerung behielten und ihren Nachkommen weitererzählten.
Ganz anders war die Betriebsbesichtigung bei der BOMAG, dem Weltmarktführer in der Verdichtungstechnik. Die BOMAG hatte kürzlich die Fa. TEREX in Porto Alegre, Brasilien, und Oklahoma City, USA, gekauft. Strategisches Ziel: Die alternde Straßeninfrastruktur Nordamerikas und der fortlaufende Ausbau der Infrastruktur in Südamerika lässt erwarten, dass die Nachfrage nach Asphaltprodukten, Mischanlagen und Verdichtungsmaschinen dauerhaft ansteigen wird. BOMAG-Brasilien ist 120 km von Arroio do Meio, unserer brasilianischen Partnerstadt, entfernt.  Die Welt rückt zusammen. Gut so.

Da staunten unsere Gäste aus Arroio do Meio, als wir heute beim Betreten des Deutschhausplatzes auf dem Dach des Landtages neben der rheinland-pfälzischen  Landesfahne die Fahne Brasiliens im Wind wehen sahen. Der Präsident des Landtages Joachim Mertes hatte uns zu Besuch eingeladen und begrüßte uns im Plenarsaal. Rheinland-Pfalz hat bereits einen guten Kontakt zum Bundesstaat Rio Grande do Sul. Die Städtepartnerschaft Arroio do Meio – Boppard wird diesen Kontakt vertiefen helfen. Gut so. Die Welt rückt zusammen, Boppard ist dabei.

Heute großer Bahnhof für die 1. Delegation aus unserer brasilianischen Partnerstadt Arroio do Meio in Boppard. Gestern Abend Ankunft nach einem 13 stündigen Flug,  heute Empfang im Sitzungssaal im Alten Rathaus und Begrüßung durch den 1. Beigeordneten Dr. Heinz Bengart.
Et wor rischtisch schien. Ma mosste kaan nei Sproch liere, ma mosste nur Hunsricker Platt schwätze, dann hon us die Brasilianer gut verstann.
Boppard-Arroio do Meio, das passt gut zusammen. Wir verstehen uns.

In der Heersträßer -, in der Unteren Niedersburger -, in der Oberen Niedersburger Nachbarschaft und in Weiler wird an diesem Wochenende Kirmes gefeiert. Die Sonne scheint. Überall wird ein ansprechendes Programm geboten. Neben Kaffee und Kuchen, gutem Essen sind die kühlen Getränke überall das Wichtigste. Prosit – Wohl bekommt‘s. Die Bopparder können gut feiern. Das gute Gespräch wird dabei nicht vergessen. Das gefällt mir.

Heute habe ich  im Rahmen einer Personalversammlung in der Stadthalle die Amtsgeschäfte an den Ersten Beigeordneten Dr. Heinz Bengart übergeben. In konstruktiver Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, der Bauhöfe, der Kanalwerke, der Kindertagesstätten, der Schulen, des BOMAG-Stadions, der Stadthalle, der Bücherei, des Museums, der Friedhöfe, des Forstes und der Tourist Information ist in den vergangenen 16 Jahren viel erreicht worden. Wir haben gemeinsam sehr viel umgesetzt. Es waren gute Jahre für die Stadt Boppard. Ich hoffe, nach der Wahl am 22. September die Interessen der Stadt auch in Zukunft vertreten zu dürfen.

Die erste Sommerreise unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer führt auch nach Boppard. Mit dabei auch ein Tross von Journalisten, die sich alle ein Bild von Rheinland-Pfalz und dem neuen Landesmanagement machen wollen. Ein strammes Programm mit Betriebsbesichtigungen in Bad Kreuznach und Koblenz. Tagesabschluss in Boppard, der Perle am Rhein. Mit Freude habe ich die Besucher im Hotel Jakobsberg begrüßt und insbesondere der Ministerpräsidentin den Ausblick in die größte Rheinschleife der Welt gezeigt. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Leute nach Boppard kommen, wenn sie Freude und Entspannung haben wollen.

Heute haben wir im Karmelitergebäude die Ausstellung „Demenz ist anders“ eröffnet. Die von Malu Dreyer ins Leben gerufene Wanderausstellung der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz ist bis zum 16. August im Untergeschoss der Stadtverwaltung zu besichtigen.
Bis zu 1,5 Millionen Menschen mit Demenz und ihre Familien gibt es in Deutschland, davon 80.000 in Rheinland-Pfalz und somit etwa 310 in Boppard. Gut, dass es in Boppard das Netzwerk Demenz gibt mit den 3 Senioreneinrichtungen, den Pflegediensten, den Wohlfahrtsverbänden, den niedergelassenen Ärzten und obendrein die Beratungs- und Koordinierungsstelle (Beko) mit Irngard Siemen. Bis zum Jahre 2050 soll sich die Anzahl der Demenzkranken bundesweit verdoppeln, also 600 dann allein in Boppard. Scham und Scheu vermindern und ein Klima des freundschaftlichen Miteinanders schaffen, das ist die Aufgabe. Dann kann uns auch die Demenz nichts anhaben.

In den zurückliegenden 16 Jahren als Bürgermeister der Stadt habe ich immer einen guten Kontakt zu den Verantwortlichen in der Landeshauptstadt Mainz gepflegt und so traf ich mich heute mit Hendrik Hering, dem Vorsitzenden der größten Landtagsfraktion im Abgeordnetenhaus in der Kaiser-Friedrich-Straße. Kreisvorsitzender Michael Maurer war auch mit dabei. Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist mit dem Flughafen Hahn von besonderer Bedeutung, Boppard allemal. Wir haben in Boppard noch viel vor. Schön, dass man sich auf Freunde verlassen kann.

Seit 65 Jahren feiern die Bahnhofer ihre Kirmes am Sonntag nach Jakobus. Eine Jakobuskirche gibt es in Buchholz nicht, dafür die von Jakob Vogt vor über 80 Jahren gegründete „Heidesäge“.  Die Kirmes hat sich gewandelt. Vom Waldgasthof Doevenspeck wanderte sie immer mehr nach Westen bis nach Buchholz-Mitte, wo sie heute im großen Kirmeszelt am Sportplatz ausgerichtet wird. Das gesamte Niederkirchspiel trifft sich hier. Auch ich war beim Frühschoppen mit Mittagessen am Kirmesmontag. Urgemütlich, gutes Essen, kühle Getränke und viele gute Gespräche. Schön, ich hätte es noch länger ausgehalten. Wer noch nicht da war: Heute Abend spielen  ab 20:00 Uhr die Fetzentaler.