Dr. Walter Bersch

Not mach erfinderich. Vor rund 10 Jahren fehlten im Niederkirchspiel Kindergartenplätze. Mit der Übernahme des Forsthauses Winkelholzes stand für die Stadt schnell eine Immobilie bereit, die auch einen besonderen Aufenthaltsraum bot: Der Wald auf dem Winkelholz hoch über der Ehrbachklamm. Das pädagogische Konzept hat nun schon seit 10 Jahren durchschlagenden Erfolg. Die Grundschule bestätigt den Winkelholzkindern eine größere Ausgeglichenheit und Robustheit, und damit auch eine größere Lernfähigkeit. Angenehmer Nebeneffekt: Durch die Waldnutzung werden weniger Räumlichkeiten gebraucht, was wiederum weniger Kosten mit sich bringt. Am 1. Dezember 2002 ging der Kindergarten in Betrieb. Die 10Jahresfeier sollte im Wonnemonat Mai stattfinden. Die Natur machte diesem Plan heute einen Strich durch die Rechnung: Dauerregen. Den Kindern der Winkelholzbande machte das nichts aus. Sie sangen fröhlich das Lied von den Spatzen und den Meisen.

Zum 7. Mal finden in Boppard die Köhlertage auf dem Vieerseenblick statt. Fachgerecht aufgeschichtet steht der Holzmeiler und ich legte die Feuerstange an. Bis Pfingstdienstag wird nun der Rauch über das Mittelrheintal ziehen, wenn dann gegen Mittag der Meiler gelöscht und die frisch gewonnene Grillkohle zum Verkauf angeboten wird. Schön, dass dieses althergebrachte Handwerk in Boppard wieder gepflegt wird. Künftig wird an einer von Zimmerermeister Christian Otto gefertigten Hütte mit Schautafeln über die Köhlerei informiert, eine Aufwertung der am Brandplatz vorbeiführenden Traumschleife Mittelrheinklettersteig. Dank an den tüchtigen Köhlerverein.

Wie sich die Bilder gleichen. Fast zeitgleich wie bei uns wurde in Arroio do Meio der „Círculo de Amigos de Boppard“ gegründet mit Satzung und den sonstigen Regularien. Euclides Scheid wurde zum Vorsitzenden, Roque Bersch und Dulce Rosenbach-Zimmer als Stellvertreter gewählt. Anfang August wird die brasilianische Delegation bei uns zu Gast sein, Ende November werden wir im brasilianischen Sommer am Taquari sein. Eine kommunale Städtepartnerschaft zwischen der größten Volkswirtschaft Südamerikas und der Europas nimmt ihren Lauf.

So die Plakatwerbung der SPD zur verfassunggebenden Nationalversammlung  am 19. Januar 1919. Knapp hundert Jahre ist es her und irgendwie immer noch aktuell. „Frauen im Aufbruch“ heißt die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung von politischen Plakaten, die von der ASF-Landesvorsitzenden  Dr. Agnes Allroggen-Bedel und unserer Bundestagskandidatin Anja Bindges im Kreuzgang des Karmelitergebäudes eröffnet wurde. Der Entwicklungsstand einer Gesellschaft lässt sich am  Stand der Frau in dieser Gesellschaft ablesen, so SPD-Urvater August Bebel 1879 in seinem Klassiker „Die Frau und der Sozialismus.“  Es muss sich also noch viel ändern.

Deutsch-Französische Freundschaft ist zur Normalität geworden im 50sten Jubiläumsjahr des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, der am 22. Januar 1963 im Élysée von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterzeichnet worden ist. Normalität auch in der Städtepartnerschaft mit der französischen Königsstadt Amboise im Unesco-Weltkulturerbe Loiretal (Val de Loire entre Sully-sur-Loire et Chalonnes, patrimoine mondial de l’UNESCO). Gerne begrüßte ich gemeinsam mit Weinkönigin Dhana die 50köpfige Besuchergruppe aus unserer Partnerstadt, die durch geschicktes Management unseres Freundeskreisvorsitzenden Markus Richter  vollständig privat in Boppard beherbergt wird. Vive l’amitié  – es lebe die Freundschaft.

10 Jahre ist nun der Verein Hundefreizeit Fleckertshöhe geworden. Viele Mitglieder, viele Aktivitäten, viel Gemeinsinn. Gerne habe ich die Glückwünsche der Stadt Boppard überbracht und hierbei auch die Aussage, dass im Rahmen des laufenden Bodenordnungsverfahren Weiler ein geeignetes und verkehrlich gut erschlossenes Grundstück ausgewiesen werden kann, wo gleichzeitig auch baurechtlich einwandfrei die weiteren Vereinsaktivitäten der Hundefreizeit Fleckertshöhe entwickelt werden können. Glück auf.

der heute durch die Straßen von Mainz zog. Viereinhalb tausend Menschen haben gegen den zunehmenden Lärm von Flug und Bahn demonstriert, ein Aktionsbündnis der Leidgeplagten. Die Reden am Mainzer Hauptbahnhof, so auch die von Frank Gross aus Boppard, Sprecher von Pro-Rheintal, machten deutlich, dass das Problem sowohl beim Fluglärm, als auch beim Bahnlärm die gleiche Ursache hat. Das Profitstreben lässt beim zunehmenden Verkehr die erforderliche Rücksicht auf die Menschen nicht zu. Das muss anders werden. Deshalb war ich dabei.

Der Landesjägertag Rheinland-Pfalz 2013 fand in Boppard statt, wo sonst meinte auch Umwelt- und Forststaatssekretär Dr. Thomas Griese in seiner Rede zur rheinland-pfälzischen Jagdpolitik. Richtig, Boppard ist der zweitgrößte kommunale Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz. Wir können mitreden. Beim Thema Jagd ist man sich eigentlich nie richtig einig. Das wurde auch in der Stadthalle deutlich. Die Stimmung war rau, aber auch herzlich. Die Jagdhornbläser bliesen Horrido und Waidmanns Heil.

Nach rd. 30 Jahren Stillstand ist nun erstmals ein Bauantrag bei der Stadtverwaltung unter der Überschrift „Wohnen und Kunstmuseum im Kloster Marienberg” eingereicht worden. Demnach sollen dort insgesamt 79 Wohnungen entstehen, 65 davon im Klosterhauptgebäude und 14 Wohnungen in zwei Wohneinheiten am östlichen zur Realschule Marienberg hin gelegenen Klosterareal. Das ehemalige Ökonomiegebäude soll zu einem Museum für zeitgenössische Kunst umgewandelt werden, in dem u. a. auch Werke von Joseph Beuys ausgestellt werden sollen. Unter dem Klostergarten zwischen Ökonomiegebäude und Hauptgebäude soll eine Tiefgarage entstehen, mit insgesamt 44 Stellplätzen. Das Investitionsvolumen wird rd. 20 Mio. € betragen. Der Bauausschuss hat dem Vorhaben zugestimmt, das zuvor mit der Landesdenkmalpflege sowie mit der Kreisverwaltung abgestimmt war.
Die 2 Neubauten mit jeweils 7 Wohneinheiten können nur realisiert werden, wenn die Stadt hierzu die erforderlichen Grundflächen abgibt, denn im Zuge des Kaufs des Marienberger Parks sind die Flächen bis unmittelbar an das Ökonomiegebäude sowie eine längere schmale Parzelle zwischen Kloster und Realschule in das Eigentum der Stadt übergegangen. Die Stadt kann so sicherstellen, dass zuerst das Kloster saniert und anschließend erst die Neubauten realisiert werden.
Es bleibt zu hoffen, dass das Vorhaben erfolgreich umgesetzt wird. Die Stadt Boppard unterstützt es mit Nachdruck.

Die von der Landesregierung in der vergangenen Woche am 16. April beschlossene „Teilfortschreibung Erneuerbare Energien des Landesentwicklungsprogramms Rheinland-Pfalz“ sowie die entsprechende Rechtsverordnung hat das Thema Windkraft für Boppard und Umgebung endgültig erledigt. Hauptsächlich ist es die Regelung in „Z 163 d“, wonach das Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal durch Windräder visuell nicht beeinträchtigt werden darf.  Dies gilt auch für Teilbereiche der angrenzenden Verbandsgemeinde Emmelshausen, so beispielsweise den Staatsforst Kratzenburg, wo 9 Windkraftanlagen errichtet werden sollten. Der am 13. Dezember 2012 vom Verbandsgemeinderat Emmelshausen beschlossene „Teilplan Windenergienutzung” des Flächennutzungsplanes ist aktuell keine bauplanungsrechtliche Grundlage für die geplanten 9 Windräder im Staatsforst Kratzenburg bei Buchholz. Wegen einer in Aufstellung befindlichen Sichtachsenanalyse hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord die Entscheidungsfrist der Kreisverwaltung über diesen Flächennutzungsplan um 3 Monate verlängert. Wie es auch ausgehen mag, das neue Landesrecht erspart uns in Boppard den an vielen Orten tobenden Streit pro und contra Windenergie. Trotzdem: Ich bin ein Befürworter von Windenergie.